Als sich die grün-weiße Jubeltraube auflöste, richteten sich die Blicke der Volleyballer des SV Lindow-Gransee (SVLG) zur Fensterreihe. Einige Kiebitze spähten trotz der Temperaturen um den Gefrierpunkt in das Innere der Dreifelderhalle. Und den wenigen "Zaungästen" wurde ob der furiosen Leistung der Hausherren regelrecht warm ums Herz. Am Samstagabend bezwang der SVLG im Zweitliga-Spitzenspiel den Kieler TV deutlich mit 3:0.
Erleichterung war den Lindower Volleyballern am Sonnabendnachmittag nach dem Happy-End dieses zähen Duells zunächst nur kurz anzumerken. Ein schneller Jubel auf der Platte, dann ging es zuallererst einmal in die Kabine – dort fielen wohl auch deutliche Worte. Denn auf die Leichtigkeit, die den SV Lindow-Gransee durch die ersten Spiele dieser Saison getragen hatte, warteten die Fans – einige wenige kiebitzten trotz Zuschauerverbot durch die Hallenfenster – gegen die Gäste aus dem Westmünsterland vergeblich. Vereinschef Frank Seeger schnaufte: „Das war doch kein Volleyball, das war ein Krampf!“
Als Wochen der Wahrheit will Peter Schwarz die kommenden Herausforderungen nicht bezeichnen, der Trainer des Volleyball-Zweitligisten SV Lindow-Gransee (SVLG) wählt andere Worte: „Es steht uns allen wohl eher die Zeit bevor, die zeigen wird, welche Mannschaften die letzten Wochen am besten weggesteckt haben.“ Am vergangenen Sonntag hätten die Grün-Weißen beim SV Warnemünde antreten sollen, jene Partie fiel aber der Corona-Pandemie zum Opfer, da gleich zehn Spieler von der Ostseeküste positiv auf das Virus getestet wurden.